Arbeitsamt überzeugen?!

Ihr sucht oder bietet Stellen als Tätowierer oder Piercer?

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Arbeitsamt überzeugen?!

Beitragvon Mabo » 24.03.2015 17:41

Moin moin,

mein Name ist Matze bin 24 Jahre alt.
Ich habe folgendes Problem & wäre nice wenn jemand von Tipps hätte oder eventuell schon selbst Erfahrung in mit folgendem hatte:

( Falls falscher Bereich, bitte verschieben )

Nachdem ich meine Ausbildung zum Grafiker Anfang 2014 beendet hatte, habe ich mir vorgenommen als Tätowierer zu arbeiten. ( Keine Angst das is keine hirnschiss Idee, ich habe schon seid ich 14 bin öfters mit tätowierern zusammengearbeitet )
Wie dem auch sei, bin ich demenstprechend seit Anfang 2014 Arbeitslos gemeldet und beziehe Hartz 4. In der Gesamten Zeit in der ich jetzt Arbeitslos bin habe ich versucht mich aufs Tätowieren zu fokussieren. zeichnen, zeichnen, zeichnen, Studios abklappern, Mappen vorstellen und Kritik einholen, weiter üben etc. Ich habe mir bereits eigenes Equipment zusammengestellt. ( Keine Angst, kein Ebay Schrott! ) Ich habe zudem bereits c.a 1 Jahr Erfahrungen im Umgang mit der Maschine.

So nun das eigentliche Problem:

Da ich jetzt seid über nem Jahr kein Job habe macht das Arbeitsamt natürlich irgendwann ma Theater. Die kommen mir mit Maßnahmen... ( Lamas Streicheln und lernen wie man mit dem Bus fährt ) und sone Scheiße... Ich bin nicht arbeitsfaul ganz im Gegenteil nur möchte ich mich voll und ganz aufs Tätowieren konzentrieren und sehe an Besuchen im Streichelzoo keine Sinnvolle Beschäftigung... :D

Seid ein paar Monaten habe ich ein Studio gefunden in dem ich arbeiten kann.. nicht offiziell..Dort erhalte ich mtl. c.a 250 Euro nebenbei, das ist natürlich nichts wovon ich leben könnte.
Um meine Wohnung jedoch behalten zu können und um mein Leben zu finanzieren, müsste ich vorübergehend, bis ich in dem Studio etwas mehr Geld verdiene weiterhin Hartz4 erhalten. Bei den Vorladungen zum Vermittlungsgespräch waren die Arbeitsvermittler natürlich alles andere als Begeistert wenn man nur das Wort " Tätowierer" erwähnt...

Dementsprechend habe ich bisher keinerlei zuspruch in meinem Vorhaben erhalten und werde weiter mit Maßnahmen zugeschmissen...Die wollen mich natürlich schnellst möglich aus der Statistik kriegen.

Die zwickmühle:

1. Jahr c.a 200-300 mtl. Verdienst in dem Studio. ( unter der Hand ).
Würde ich es als nebenjob anmelden würde das natürlich verrechnet werden und jenach Kundenlage kann es als Azubi sein das ich auch ma nichts verdiene.
Alles was ich verdiene Stecke ich in Tattooequipment.

Ich denke wenn ich noch 1 - 1 1/2 Jahre Zeit hätte um intensiv das Tätowieren zu lernen, würde die mich schneller aus der Statistik kriegen als wenn die mich noch jahrelang zu maßnahmen schicken. Ich würde ja auch irgendwann, wenn es sich finanziell ergibt ein Gewerbeschein beantragen und dort in nem Studio arbeiten. Hauptsache die gehen mir nicht mehr auf die Eier.

Habt ihr irgendwelche Tipps wie ich das Amt vllt. Davon überzeugt bekomme, das die mir noch 1 Jahr Hartz bewilligen und ich trotzdem nebenbei in nem Studio arbeiten kann?Wäre es sinnvoll mich auf 400Euro Basis zu melden, mit der Gefahr, dass ich eventuell auch mal n Monat lang nichts verdiene? Das Studio hatte mir Angeboten mich als Praktikant anzumelden und mein Krankenversicherung zu bezahlen...
Wär echt nice wenn jemand irgendwelche Tipps hätte, wie sich das am Besten regeln lässt. Ich habe mir auch schon überlegt ein Konzeptplan zu schreiben um das Amt zu überzeugen.


Info am Rande:
Auch wenn das vllt. so wirkt als wenn das hier ne Hirnfurzidee ist mit dem Stechen, bin ich mir dessen Arbeit und dem Dazugehörigen Lernprozess schon bewusst. Ich stecke seid Jahren schon all meine Zeit ins Zeichnen und in Tattoos und investiere jede freie Minute. auch mein Gesamtes Geld fließt ins Equipment. Dies ist auch nicht nur sone Phase sondern etwas was ich wirklich machen will.

Danke schonma!
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Re: Arbeitsamt überzeugen?!

Beitragvon 13bf13 » 24.03.2015 17:49

wäre erstmal sinnvoll das "unter der Hand" zu beenden, da du damit die einzige für dich sprechende Argumentationslinie untergräbst ;)
Ansonsten ist meine (mittelbare) Erfahrung mit dem Jobcenter (du sagst zwar Arbeitsamt, meinst aber Jobcenter bei ALGII-Bezug ne?), dass es schlicht von dem gutdünken und Motivation des jeweiligen Vermittlers abhängt! -.-
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Re: Arbeitsamt überzeugen?!

Beitragvon Mabo » 24.03.2015 17:54

13bf13 hat geschrieben:du sagst zwar Arbeitsamt, meinst aber Jobcenter bei ALGII-Bezug ne?

Das ist richtig.

Ohje, mein jetziger Vermittler ist alles andere als Motiviert.
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Re: Arbeitsamt überzeugen?!

Beitragvon 13bf13 » 24.03.2015 17:59

Wirst du im U25-Bereich betreut? Da gibt es noch Fallmanager, immer 2-3 pro JC, versuch mal an einen von denen überwiesen zu werden wenn es irgendwie geht!
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Re: Arbeitsamt überzeugen?!

Beitragvon Cybe » 29.03.2015 0:17

Bei mir war das so ähnlich bzw. nein eigentlich ganz anders.

Ich habe als Grafiker gearbeitet, mir wurde dann gekündigt, worauf hin ich ALG 1 bekommen hab. Nachdem meine Frage nach "selbstständig machen" direkt mit "können sie vergessen, in ihrem Beruf gibt es genug Jobs" abgewunken wurde, hab ich mich beworben. nach ein paar Monaten ohne neuen Job, fand das Amt meine Idee mit dem selbstständig machen dann doch ganz super. hab mich offiziell selbstständig (mit ner mischung aus grafik und "teilweise tätowieren") gemacht und einen Gründungzuschuss bekommen.
Das beruhte aber darauf, dass ich die letzten Jahre in dem Job Grafiker auch gearbeitet hab, eingezahlt hab und das eben als Grundlage für meine Selbstständigkeit fungierte.

Mit ner abgeschlossenen Ausbildung und noch nicht in dem Beruf gerarbeitet, wird dir keiner Beifall klatschen, wenn du mit der Idee "ich werd Tätowierer" um die Ecke kommst.

Wenn das Studio, in dem du bist, dir die möglichkeit bietet, dich anzustellen, deine krankenkasse zu bezahlen und dir sogar noch was zu bezahlen... was willst du bitte mehr?! Morgens ins Studio getragen werden?!

oder such dir einfach nen nebenjob und komm selbst für dein leben auf.

Finds supi, wie Leute ohne Ersparnisse oder ähnliches mal eben anfangen ne Tattoolehre zu machen und sich das alles schön von der Arbeitsagentur bezahlen lassen...

Lass dir gesagt sein: das Lernen dauert verdammt lange und rück vielleicht mal von der Vorstellung ab, dass man nach einem Jahr ein super Tätowierer ist und bequem davon leben kann. so ist es nämlich nicht...

Persönlich find ichs übrigens scheiße, wenn leute kein geld einbezahlen oder bezahlt haben und dann versuchen möglichst lange auf kosten der allgemeinheit zu leben.
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Re: Arbeitsamt überzeugen?!

Beitragvon Bad*Kitty » 29.03.2015 11:19

Unterschreibe voller Zustimmung beim Kollegen oben.
Und ergänze: ich habe in meinem ganzen Leben nicht einen Cent vom Staat bekommen, weder Bafög noch ALG noch irgendwelche Zuschüsse, hab immer neben Studium und Ausbildung gearbeitet und mir alles selbst finanziert, die Tattooausbildung dann sogar mit Kleinkind im Hintergrund. Will sagen: Geht alles. Ist saumäßig anstrengend, aber gegen den Job selbst war das eigentlich ganz nett ;)
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Re: Arbeitsamt überzeugen?!

Beitragvon hippocampus » 29.03.2015 13:28

Es wundert mich ja immer wieder, was so alles vom Arbeitsamt verlangt wird...

Aufgabe des Amtes ist ja nicht, persönliche Lebensträume zu erfüllen, sondern Leuten eine wirtschaftlich selbstständige Existenz zu ermöglichen. Dass die Herrschaften dann nicht begeistert sind, wenn jemand sich voll und ganz auf einen potentiellen Job konzentrieren möchte, der in keiner Weise ausbildungs- und berufsrechtlich geregelt ist, sollte uns eigentlich nicht wundern. Du hast ja eine Ausbildung abgeschlossen, eine weitere werden sie dir aus völlig nachvollziehbaren Gründen nicht schenken.

Die Einstellung, dann halt "nebenbei" (= schwarz) was dazuzuverdienen - auch wenn es für Dich vielleicht vage zielführend ist - finde ich ausgesprochen grenzwertig. Schließlich wird dein Lebensunterhalt auf Kosten der Allgemeinheit finanziert, und zur Deckung dieser Kosten trägst du nichts bei. Böse Zungen nennen das "Schmarotzen". Das mag jetzt spießig klingen, ist aber so...

Ich habe auch mal anderthalb Jahre keinen "wirklichen" Job gehabt. In der Zeit habe ich jeden noch so blöden Aushilfsscheiss angenommen (Supermarkt, Grünflächenpflege, Lager...), um bloss nicht in Verlegenheit zu kommen Geld vom Amt zu brauchen. In dieser Zeit war nix mit Träume erfüllen, aber so ist das Leben halt. Am Ende gibt es aber das gute Gefühl, mit eigener Hände Arbeit erworbenes Geld in Händen zu halten. Damit wiederum kann man dann ein Stück weiter nach vorne kommen. Wenn selbständiges Wirtschaften nicht deine Stärke ist, dann fürchte ich auch dass der Job als Tätowierer dich künstlerisch zwar zufrieden stellen kann, ansonsten aber eher ungeeignet für dich sein wird.

Du solltest ernsthaft deine Erwartungshaltung gegenüber dem Amt überdenken und den Tatsachen ins Auge sehen, dass DU die Vorraussetzungen für DEINE Zukunft schaffen musst. Mit 24 hast du noch einige Zeit, erst mal ein Polster zu schaffen und dich dann auf deine Träume zu stürzen. Zu erwarten, das Andere das für dich stemmen, ist ziemlich dreist.
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Re: Arbeitsamt überzeugen?!

Beitragvon Mabo » 31.03.2015 12:06

Danke für eure Antworten,

ich bin mit dem jetzigen Zustand selbst nicht zufrieden. Ich habe weder vor, auf Kosten von Steuergeldern zu leben, noch weitere Zeit arbeitslos zu bleiben.

Ich werde mit meinem Chef noch einmal über einen Arbeitsvertrag reden um vorerst dem Amt zu entkommen. Ein Nebengewerbe im Grafiker Bereich würde sehr wahrscheinlich sogar vom Arbeitsamt genehmigt. somit könnte ich von zuhause aus weiter meinem alten Job nachgehen und dadurch die Ausbildung zum Tätowierer finanzieren.

- - - - - - - - - -
Ich möchte mich hier nochmal kurz auf eure Aussagen beziehen.

Ich selbst habe nicht vor dem Steuerzahler die Kohle aus den Eiern zu saugen.
Ich bin mit der jetzigen Situation selbst nicht zufrieden und bin über jede Hilfe dankbar, die ich seitens des Amtes erhalte. Ich habe weder vor mir erneut eine Ausbildung vom Steuerzahler finanzieren zu lassen, noch irgendwelche Maßnahmen wie "Ausflüge zum Streichelzoo" auf eure Kosten zu besuchen.
Das es mit dem Tätowieren ein weiter und langer weg ist, ist mir schon bewusst. Auch wenn es vllt. so rüberkommt als wenn ich nach einer Staffel Miami ink den Entschluss gefasst habe tätowierer zu werden. Ich investiere alle Zeit die ich habe und all mein Geld bereit ins Zeichnen und Tattoo-Equipment.

Ich hoffe... obwohl hoffen bringt nichts.. vielmehr werde ich mich bemühen um aus der jetzigen Situation doch noch eine Tätowierer Lehre anzugehen.
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