Warum hat denn noch keiner von den anderen Tätowierern was dazu geschrieben, das stimmt doch gar nicht:
AstridvomRhein hat geschrieben:In Tattoofarben sind geringe Mengen von PTD (2,5-Diaminotoluolsulfat) und PPD (p-Phenylendiamin) enthalten
In
richtiger Tattoofarbe ist das nicht vorhanden (erst recht nicht nach der TMV), und das war es aber auch schon vor zwei Jahren nicht.
Wer trotzdem gerne mal die Bekanntschaft machen will kann sich im Urlaub mit
schwarzer Hennapaste bemalen lassen. Da stehen die Chancen ganz gut, das Motiv als dauerhafte Narbe (ähnlich einer Brandnarbe) mit nach Hause zu bringen -wenn die Haut dann wieder einigermaßen zugewachsen ist. Hab diesen Sommer schon wieder ein paar im Laden gehabt. "Aber war doch nur Henna...."
@C.o.t.t.
Das ist jetzt nicht tattoospezifisch, sondern jede Allergie funktioniert im Prinzip so:
Da ist irgendeine Substanz/irgendein Stoff, normalerweise harmlos (=keine Gesundheitsgefährdung/-Beeinträchtigung).
Du hast 1 bis 1+X mal Kontakt mit diesem harmlosen Stoff, nix passiert.
Irgendwann ist plötzlich dein Immunsystem auf Krawall gebürstet und bläst Attacke gegen den eigentlich harmlosen Stoff. Das ist die Allergie, und der Stoff heißt dann Allergen. Wenn statistisch viele Menschen auf einen bestimmten Stoff reagieren bekommt er allgemein das Label "Kontaktallergen" oder so. Was aber nicht bedeutet, dass nur die Allergien auslösen können.
Die Reaktion kann beim ersten Kontakt, aber auch erst irgendwann später passieren. Ganz blöd ist, das auch gegen molekular ähnliche Stoffe vorgegangen wird. Das ist dann eine Kreuzallergie.
Auf Tattoos bezogen heißt das:
Wenn jemand z.B. auf gefärbte Nahrungsmittel in irgendeiner Weise reagiert ist es ein Indiz dafür, dass das Immunsystem ein Pigment XY als Feind sieht und somit die Möglichkeit besteht das Tattoopigmente auch in die Schusslinie geraten.
Andersrum genauso: Theoretisch kann ein Tattooträger 20 Jahre mit seinem Tattoo glücklich und zufrieden leben, hat dann im Alltag gehäuft Kontakt mit Stoff XY, entwickelt Allergie und das Tattoo reagiert mit.
Das kann nicht nur Pigmente bzw. Tattoofarben betreffend passieren, sondern umfasst einfach alles. Deshalb: Klar wird alles ständig verbessert und versucht sicherer zu machen. Aber Allergiefreiheit kann man nie 100%
garantieren.
Also hast du das richtig verstanden:
Für die Allergiereaktion ist es völlig egal, in welcher Reihenfolge die Sensibilisierung erfolgte (als Kind Faschingsschminke, 5000 Süßigkeiten+Wassereis, ein Tattoo, von Oma gestrickte Socken aus gefärbter Wolle...) Wenn der eine Kontakt zuviel erfolgt ist die Allergie da.
Einen Unterschied macht es nur in der Behandlung: Socken kann man ausziehen, das Tattoo aber nicht.
Ich bin kein Erklärtalent, ich hoffe das ist trotzdem verständlich.